Ungarnliebe

 

Elisabeth setzte ihre Schönheit ganz bewusst für ihre Interessen ein. Sie empfand große Zuneigung für das temperamentvolle und stolze ungarische Volk, das seit der Niederschlagung der Revolution von 1849 absolutistisch regiert wird. 1863 lernte sie ungarisch und 1864 holte sie ein junges Mädchen, das entgegen der höfischen Tradition nicht aristokratischer Herkunft war, als

Vorleserin an den Wiener Hof: Ida Ferenczy, die ihre engste Vertraute und beste Freundin werden sollte. Diese war außerdem eine Vertraute der ungarischen Liberalen Gyula Andrássy und Franz Deák und stellte vermutlich den ersten Kontakt zwischen der

Kaiserin und den beiden Politikern her. Elisabeth wurde zu einer glühenden Fürsprecherin der ungarischen Interessen und zur großen Hoffnung der führenden ungarischen Vertreter. 1867 fand schließlich in der Budapester Matthiaskirche die feierliche Krönung von Franz Joseph und Elisabeth zu ungarischen Königen statt.


Elisabeth im ungarischen Krönungskleid

 

Weiß-silbernes Brokatkleid mit schwarzer Samttaille, bestickt mit Fliederdolden und Edelsteinen.

Das Kleid stammt vom Hause Worth in Paris, das Porträt von Georg Raab, 1867

Möglich wäre es, da die Kaiserin ihre Kleider immer nur einmal tragen durfte, dass es mehrere Krönungskleider gegeben hat, da sich die Krönungszeremonie über drei Tage erstreckte. (1866/67)

 



Kaiserin Elisabeth im ungarischen Krönungskleid

 

 

Diesmal ist die Corsage des Kleides dunkelblau.

 

Dieses Kleid ist in Planung.



Kolorierte Photographie. Es gibt einen überzeugenden Hinweis, dass Emil Rabending die Krönungsserie bereits VOR dem Ereignis, d.h. im Jahr 1866, aufnahm!

Bei dieser Abbildung des ungarischen Krönungskleides sieht die Corsage weinrot aus. Wahrscheinlich war sie dies nicht. Ich fand es aber reizvoll und eine Variante dieses Kleides ist in Planung. 




Dieses Kleid war bei der Sisi-Ausstellung in Aichach zu sehen und stellt ein weiteres Beispiel für ein ungarisches Magnatenkleid dar. Einmal scheint der Rock des Kleides in zartem Rosa, ein anderes Mal in einem kräftigerem Rosa.


Dieses Kleid befindet sich derzeit in Arbeit.




Graf Gyula Andrássy

 (1823-1890) war 1848 wegen Teilnahme an der Revolution in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden. Nach seiner Begnadigung 1858 kehrte er nach Ungarn zurück und wurde 1867 ungarischer Ministerpräsident. 1871-1879 war er Außenminister der österreichisch-ungarischen Monarchie.

Freund und Vertrauter Elisabeths. Er wurde neben Franz Deák zum Verhandlungsführer der magyarischen Nation.

Gerüchte um ein angebliches Verhältnis der Kaiserin mit ihm müssen nach Meinung mancher Historiker ins Reich der Legenden verwiesen werden. Andere widerum glauben von zwei ungarischen und einem englischen Liebhaber der Kaiserin - von denen sie angeblich auch in ihren Gedichten schrieb - zu wissen. Wie auch immer - hier geht's um ihre Kleider und nicht um ihr Liebesleben ... ;-)

In Husarenuniform, Portrait von Bertalan Székely, 1872.

Magyar Nemzeti Muzéum, Budapest

 

 

Elisabeth in ungarischer Magnatentracht

 

 

Elisabeth trug schon vor dem Ausgleich gerne ungarische Magnatentracht, um ihre Vorliebe für dieses Land zu zeigen.

 

 

 

Portrait von Bertalan Székely. einem berühmten Vertreter der Historienmalerei.

Österreichische Nationalbibliothek

Elisabeth im ungarischen Kleid

 

Ungarisches Kleid in den Nationalfarben: weißer Untergrund mit aufgestickten roten Rosen und grüner Spitze.

 

Dieses Kleid habe ich in keinem der vielen Bücher über die Kaiserin gefunden, sondern bei einer Ausstellung in Aichach.

Elisabeth in einer weiteren Variation eines ungarischen Kleides

 

Elisabeth trug in den 60-er Jahren demonstrativ oft ungarische Magnatentracht, aus Opposition gegen ihre Schwiegermutter und den Wiener Hof.

 






Künstler ist mir leider nicht bekannt.